In Namibia, auf den Spuren der Geschichte
Es gibt viele Gründe, nach Namibia zu reisen. Die meisten Besucher kommen wegen der sagenhaften Natur oder der an vielen Ecken und Enden präsenten deutschen Kolonialgeschichte.
In Namibia hat man die Bedeutung des Tourismus längst erkannt und einen großen Teil des Landes unter Naturschutz gestellt. Der bekannteste der zahlreichen Nationalparks dürfte der rund 22.000 Quadratkilometer große Etosha-Nationalpark im Norden des Landes sein, dessen Kernstück die Etosha-Pfanne ist. Wenn der ehemalige See in besonders regenreichen Zeiten voll Wasser läuft, lockt er tausende Flamingos und andere Watt- und Wasservögel an. Beeindruckend ist die Salzpfanne aber auch in der Trockenzeit. Dann bietet die Salzkruste Europäern einen aus ihrer Heimat unbekannten Anblick.
Dabei ist der Kalahari-Nationalpark noch nicht einmal der größte der namibischen Nationalparks. Rund 108.000 Quadratkilometer ist der Namib-Skelettküste-Nationalpark groß. Damit ist er der größte Nationalpark in Namibia und der achtgrößte der Welt und etwa so groß wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Er ist in mehreren kleinen Parkgebieten unterteilt. Beispielsweise die Skelettküste, eine der ältesten Gesteinsformationen der Erde, an der sich tatsächlich jede Menge Walskelette finden lassen. Denn die unberechenbare Strömung ist mit der Zeit sowohl vielen Walen als auch zahlreichen Schiffen zum Verhängnis geworden, wie sich an den zahlreichen Schiffswracks erkennen lässt.
Gerade deutsche Touristen werden oft auch von der Geschichte Namibias angezogen. Bis in den Ersten Weltkrieg hieß das Land Deutsch-Südwestafrika und war eine Kolonie des Kaiserreichs. Auch wenn die deutsche Herrschaft nur rund 30 Jahre dauerte, erinnern überall Ortsnamen, Gebäude und Denkmäler an die Kolonialzeit. Nicht zuletzt, weil bis heute eine zwar kleine, aber dennoch bedeutende deutsche Minderheit im Land lebt. In Windhoek erscheint mit der Allgemeinen Zeitung die einzige deutschsprachige Tageszeitung Afrikas. Vor dem Ende der Apartheid 1990 war Deutsch neben Afrikaans und Englisch sogar Amtssprache. Seitdem ist alleinige Amtssprache Englisch. Gesprochen werden im Land aber vor allem afrikanische Sprachen. Deutsch ist jedoch immer noch eine von 20 staatlich anerkannten Nationalsprachen. Ortsnamen wie Lüderitz, Mariental und Warmbad erinnern noch an die Zeit der deutschen Besiedlung, ebenso wie das die Felsenkirche und der Bahnhof in Lüderitz oder das Bezirksamt und das Alte Gefängnis in Swakopmund.
Als angenehm empfinden es viele deutsche Touristen, dass Namibia in der gleichen Zeitzone liegt wie Deutschland und das Land mit dem Flugzeug direkt erreichbar ist. Alternativ ist auch die Anreise über Südafrika möglich, dass von mehreren Fluggesellschaften aus Deutschland täglich angeflogen wird. Das trockene Klima und die südliche Lage machen das Wetter für Mitteleuropäer erträglich.