Rhodos – die Sonneninsel am Rand der Ägäis


Die griechische Ferieninsel Rhodos bildet den südöstlichen Abschluss der Ägäis, sie gehört zur Inselgruppe der Dodekanes und ihre Nordspitze liegt nur ca. 20 km von der türkischen Küste entfernt; mit einer Fläche von rund 1.400 km² ist sie die viertgrößte Insel Griechenlands. Rhodos weist einen nahezu elliptischen Umriss auf, die Distanz zwischen Nord- und Südspitze beträgt 78 km, die maximale Breite ist 38 km; etwa die Hälfte der ca. 117.000 Inselbewohner leben in der Hauptstadt Rhodos, die den nördlichsten Punkt der Insel markiert und das touristische Zentrum bildet.

Die höchste Erhebung auf Rhodos ist der Attaviros (1.215 m üNN) in der Inselmitte; von hier fällt die Landoberfläche gleichmäßig oder leicht gestuft nach Norden und Süden ab, während in Richtung Osten und Westen die Felsen steile Abbrüche zur Küste hin bilden. Das hügelige Landesinnere ist teilweise sehr dicht bewaldet; auf den fruchtbaren Böden an den Hängen wachsen Wein, Oliven und Zitrusfrüchte, während im flacheren Südteil auch Getreide angebaut wird. Auf Rhodos herrscht ein ausgeprägtes Mittelmeerklima mit über 3.000 Sonnenstunden/Jahr, zwischen Mai und September fallen fast keine Niederschläge; die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 18,9 °C, die mittlere Wassertemperatur liegt bei 20,4 °C.

Die Insel ist am besten mit dem Flugzeug zu erreichen, fast alle Charter-Fluggesellschaften landen auf dem Inselflugplatz (Diagoras-Airport) in der Nähe der Hauptstadt. Regelmäßige Fährverbindungen gibt es nach Piräus, zu den Kykladeninseln, nach Kreta und im Sommer zusätzlich in die Türkei (Marmaris, Bodrum); im Hauptstadthafen Mandraki liegen oft auch Kreuzfahrtschiffe vor Anker. Bewährte Verkehrsmittel auf Rhodos sind die billigen, öffentlichen Buslinien, die selbst kleine Orte anfahren, oder ein Mietwagen von den zahlreichen Autovermietungen.

Die wechselvolle Geschichte der Insel beginnt bereits in der Jungsteinzeit, auch aus der Bronzezeit sind größere Siedlungen nachgewiesen worden. Unter verschiedenen Kulturen (minoisch, mykenisch, dorisch) entwickelte sich Rhodos ab dem 16. Jahrhundert v. Chr. zu einem bedeutenden Handelsplatz; im Jahr 292 v. Chr. wurde der 34 m hohe Koloss von Rhodos, eines der sieben Weltwunder, errichtet, er fiel allerdings 227 v. Chr. einem Erdbeben zum Opfer. Im Verlauf der Jahrhunderte gehörte Rhodos zum römischen und byzantinischen Reich, wurde im Mittelalter von Ordensrittern regiert und kam nach türkischer und italienischer Besatzung 1948 offiziell zu Griechenland. Alle Zeitabschnitte haben ihre kulturellen Sehenswürdigkeiten hinterlassen, zu den bedeutendsten Denkmälern zählt die historische Altstadt von Rhodos (UNESCO-Weltkulturerbe) u.a. mit dem Großmeisterpalast, der Stadtmauer und der türkischen Bibliothek; ebenfalls Welterbestätte ist das Dorf Lindos, die Akropolis dort ist eine der wichtigsten in ganz Griechenland. Weitere lohnenswerte Ziele sind das Schloss bei Kritinia, die Ruinen von Monolithos, Ialysos und Kameiros sowie die mittelalterlichen Klöster Moni Tsambika und Filerimos.

Die Urlaubsorte auf Rhodos konzentrieren sich alle auf den Norden der Insel, der südliche Teil ist noch weitgehend ursprünglich und touristisch wenig erschlossen. Die ausgeglichene Küstenlinie weist keine großen Buchten auf; die Strände sind sehr weitläufig, wobei die Sandstrände überwiegend auf der Ostseite zu finden sind. Der beliebteste und auch bekannteste Ferienort ist Faliraki, wo Unterhaltung und Wassersport in allen Varianten geboten wird; außerdem liegen hier der einzige FKK-Strand der Insel und die berühmte „Anthony-Quinn-Bucht“. Die bekannte Bucht liegt zwischen den Klippen von Ladiko.

Die westliche Inselseite ist durch die Kiesstrände und den teilweise heftigen Wind (Meltemi) weniger zum Baden geeignet, jedoch ist sie ein Paradies für Wind- und Kitesurfer. Neben Sonne, Strand und Wasser gibt es noch ein absolutes Muss für Rhodos-Urlauber – Petaloudes, das Tal der Schmetterlinge. Dieses Ziel sollte schon frühmorgens besucht werden. Es ist herrlich den schmalen Weg, entlang des plätschernden Baches bergauf zu wandern. Sollte dann jemand in die Hände klatschen, schrecken abertausende "gepunktete Harlekine" auf, die vom Harz der Amberbäumen angelockt werden. Durch diese Schmetterlinge hat das Tal seinen Namen erhalten. Zu jedem Rhodosbesuch gehört auch ein Bummel durch die weiß gepflasterten Gassen von Lindos, hinauf zur Akropolis und wer nicht Bummeln möchte, kann sich mit einem Esel den Berg hinaufführen lassen. Die meisten der kubischen Häuschen, an denen man vorbeikommt, stammen aus dem 15. bis 18. Jahrhundert und gehören zumeist Kapitänen.