Türkei, als Urlaubsland

"Der schönste Himmel und das beste Klima der Welt", wie schon Herodot schwärmte, und nicht zuletzt die zahlreichen antiken Stätten, vor allem Ephesus und Pergamon, haben dazu beigetragen, dass die Ägäisküste das bislang bekannteste und am stärksten besuchte Feriengebiet der Türkei ist. In dieser Küstenregion vom Beginn der Dardanellen bis Fethiye haben sich schon Griechen und Römer wie zu Hause gefühlt, und auch für frühchristliche Apostel waren die türkischen Küstenregionen ein häufiges Reiseziel.

So zeichnen sich alle Badeorte an der Ägäisküste durch die Nähe interessanter Ausflugsziele aus, und auch mit den meisten der Küste vorgelagerten griechischen Inseln besteht Linien und Ausflugsverkehr. Durch die immer stärker werdende Konkurrenz der türkischen Südküste, sind die Orte der Ägäisküste mehr und mehr bemüht, die touristischen Einrichtungen noch weiter auszubauen. Den ganzen Küstenstreifen entlang findet man jede Kategorie von Unterkünften, die auf einem gut ausgebauten Straßennetz schnell zu erreichen sind, und überall an der Küste kommen Sonnenanbeter und Wassersportler sowie Naturfreunde und Archäologiebegeisterte gleichermaßen auf ihre Kosten.

Schwarzmeerküste

Eine grüne, bergige Landschaft mit einem milden, feuchten Klima, in dem Tee, Tabak, Mais und Haselnüsse ausgezeichnet gedeihen, dies zeichnet die türkische Schwarzmeerküste aus und unterscheiden sie deutlich von den übrigen, meist trocken warmen Gebieten. Im Gegensatz zu den bekannten Ferienparadiesen am bulgarischem und rumänischen Küstenabschnitt, ist die türkische Schwarzmeerküste in Europa noch weitgehend unbekannt. Gründe sind dafür sicher die größere Entfernung und die geringere Zahl von Urlaubsunterkünften mit internationalem Standart. Die kleinen Hafenstädtchen und Orte entlang der Küste können über eine asphaltierte Küstenstraße erricht werden. Zudem gibt es eine 100 km lange gut ausgebaute Straße zwischen Inebolu und Sinop.

Die wichtigsten Schwarzmeerbäder sind Kilyos, Sile, Akcakoca und Amasra.
Sehenswert ist die kleine Hafenstadt Sinop, die Geburtsstadt des Philosophen Diogenes, die auf einer der schönsten Halbinseln der Östlichen Schwarzmeerküste liegt. Neben archäologischen und architektonischen Sehenswürdigkeiten hat die Stadt liebenswerte kleine Fischerlokale und hübsche Holzschnitzereien im Marinestil zu bieten. Die kulturell ebenfalls bedeutende Hafenstadt Trabzon und die Stadt Rize, ein wichtiges Zentrum für den Teeanbau, bilden den östlichen Abschluss der türkischen Schwarzmeerküste.
In der Nähe von Trabzon befindet sich das sehenswerte Sümela Kloster, das wie ein Schwalbennest an der steilen Felswand hängt..

Die Mittelmeerküste - türkisblau und wildromantisch

"Türkisblaue Küste" oder auch "Türkische Riviera" wird die südliche Küste der Türkei häufig genannt, die sich bei Fethiye an die Ägäis Küste anschließt und bis zur syrischen Küste bei Iskenderun reicht. Nicht nur wegen der im Hinterland eindrucksvoll aufsteigenden Bergzüge, sondern auch wegen der farbenprächtigen Blütenfülle und üppigen Vegetation aus wildem Oleander, Orangen- und Zitronenhainen, Dattel- und Bananenplantagen und duftenden Kiefernwäldern scheint diese Namensanleihe an das französische Küstenland berechtigt. Die wilde Romantik des Küstenabschnittes ist reich an kleinen Buchten und Inseln mit feinsandigen Stränden, geschichtsträchtigen Ruinenstätten und attraktiven Ferienorten. Hier scheint 300 Tage im Jahr die Sonne, so dass sowohl Sonnenanbeter als auch Wassersportler immer auf ihre Kosten kommen. Freunde der nur an wenigen Orten der Welt zu genießenden Wechselbäder von Schnee und Wasser sollten in den Monaten März und April hierher kommen. Morgens in den Taurusbergen, die bis zu 3.000 m hoch sind, Skilaufen und nachmittags im Mittelmeer baden, ist in dieser Zeit ein reizvolles Kontrastprogramm.

Die türkische Riviera ist mit antiken Ruinen reich gesäumt und um einzelne Stätten ranken sich Erzählungen und Sagen aus Mythologie und Geschichte. So soll in den Bergen westlich von Antalya Chimera, das Feuer speiende Ungeheuer, zu Hause sein, und bei Antalya wurde die Nymphe Daphne in einen Lorbeerbau verwandelt. Die Karstschluchten bei Narlikuyu sind als "Paradies und Hölle" bekannt.

Die Küste zwischen Fethiye und Antalya war lange Zeit schwer zugänglich. Heute führt eine gebirgige und kurvenreiche Straße in vielen Windungen durch das prachtvolle Küstenpanorama.

An manchen Stellen der türkischen Riviera werden heute noch Schätze vergangener Epochen aus der Erde oder vom Meeresgrund geborgen. Landschaft und Museen werden so stets reicher an einzigartigen Sehenswürdigkeiten.
Antalya, Side und Alanya sowie Mersin und Iskenderun sind die größten Seebäder und Hafenstädte an der türkisblauen Küste und verfügen über ein vielseitiges Angebot für einen abwechslungsreichen Urlaub am SideMeer. Vom internationalen Tourismus weniger berührt sind die Küstenstreifen zwischen Fethiye und Kemer bei Antalya und östlich von Alanya. Fernab der modernen Feriengebiete findet man hier reizvolle kleine Orte, die nur selten von Fremden besucht werden.
Fahrt mit dem Mietwagen und Rundreisen

Dank ihres landschaftlichen und kulturellen Reichtum ist die Türkei ein ideales Ziel für Rundreisen unter sachkundiger Leitung. Wenn Sie lieber allein mit dem Mietwagen das Land erkunden wollen, ist auch das kein Problem.

Eine Mietwagen Autotour durch die Türkei ist heute längst kein Unterfangen mit Expeditionscharakter mehr. Man findet überall Tankstellen, Reifendepots und Werkstätten mit kundigen Mechanikern. Einen gefüllten Reservekanister dabeizuhaben, und das Fahrzeug vor der Abfahrt zu überprüfen, empfiehlt sich dennoch, besonders je weiter man nach Osten reisen will, denn eine Ersatzteilbeschaffung kann in der Türkei mitunter sehr lange dauern.

Schwerpunkte von Rundreisen sind Istanbul und die türkischen Küstengebiete.
Darüber hinaus sind jedoch im ganzen Land sehenswerte Zeugnisse verschiedener Epochen zu finden. Wer sich weit ins Hinterland vorwagt, sollte ein wenig Pioniergeist und außer Deutsch etwas Englisch und Französischkenntnisse mitbringen. Einmalige Eindrücke, die man hier gewinnt, machen kleine Pannen in der Reiseplanung schnell wett. allein von der gewaltigen Entfernung her ist es kaum möglich, ganz Anatolien in einem drei- oder vierwöchigen Sommerurlaub zu bereisen.

Eine Reise lässt sich jedoch gut in eine Tour durch West- und eine durch Ostanatolien gliedern. Als Schnittpunkt bietet sich das zentral gelegene Gebiet von Göreme bei Kayseri an. Die Zentralanatolische Hochebene bildet mit ihren gelbbraunen, durch Schluchten zerklüfteten Bergkegeln den Kern der Türkei. Hier und vor allem im seenreichen und gebirgigen Randgebiet im Südwesten der Hochfläche in dem Dreieck Burdur-Afyon-Konya liegt eine der Weltkulturwiegen. 8000 Jahre alt ist beispielsweise die Stadt Catalhöyük. Krönung all der landschaftlichen und kulturellen Eindrücke ist neben Ankara, der malerisch-orientalischen Stadt mit westlichen Touch, die einmalige Tuffseinlandschaft von Kappadokien am Südostrand der Hochfläche. Stein- "Pilz", alte unterirdische Städte, Höhlenwohnungen und reich bemalte Höhlenwohnungen und reich bemalte Höhlenkirchen sind faszinierende Erlebnishöhepunkte.

Weitere Information zum Mietwagen

Der Fahrer eines KFZ muss mindestens 21 Jahre alt sein und der nationale Führerschein reicht aus. Nachtfahrten sind nicht sehr ratsam, da zum Teil die Straßen schlecht beleuchtet und die Straßenmarkierungen kaum erkennbar sind. In Ortschaften ist die Höchstgeschwindigkeit 50 km/h, auf den Landstraßen 90 km/h. In der Türkei besteht ein generelles Alkoholverbot und Gurtpflicht!

Türkische Küche

Die türkische Küche gehört, was die Auswahl der Speisen angeht, zu den großen Küchen dieser Welt. Der Gast braucht keine Bedenken vor türkischen Gerichten zu haben, ganz im Gegenteil - den Köchen und Gästen vertrautes Essen ist fast immer bekömmlicher als kalte Pommes frites oder ein zähes Beefsteak. Die türkische Küche verwendet keine uns unbekannten Produkte und ist, außer in Südostanatolien, wenig gewürzt.

Die Lokale unterscheiden sich in Garküchen, wo das meist eintopfartige Essen den ganzen Tag auf dem Herd brutzelt, und in Restaurants, wo es kaum Suppen und Gemüsegerichte gibt, dafür aber Gebratenes jeder Art. Speisekarten gibt es im Landesinneren kaum, dafür ist die Küche jedermann zugänglich - man schaut sich die Speisen an und wählt dann aus.

Vorspeisen und Suppen

Vorspeisen (meze) werden von Türken sehr geschätzt. Vielfach wird gerade bei Abendessen in einem Restaurant nichts anderes bestellt als eine Vielzahl von hauptsächlich kalten Vorspeisentellern. Dazu gehören Salate (salata), Schafskäse (beyaz peynir), Bohnen (pilaki), Reis in Weinblättern (sarma), gefüllte Tomaten oder Paprika (dolma) und in den Hafenstädten auch Meeresfrüchte. Die Vorspeisen sind oft sehr reichhaltig und vielfältig, dass sich die Bestellung weiterer Gerichte erübrigt.
Sehr beliebt sind bei Türken aber auch Suppen wie Hühnersuppe (Tavuk suyu), Joghurt-Suppe (yala corbasi), Linsensuppe (mercimek corbasi), Kuttelsuppe (iskembe corbasi) oder Nudelsuppe (gehrtye corbasi).

Hauptgerichte

Gemüse wird in der türkischen Küche viel verwendet, weil sich ein Großteil der Bevölkerung Fleisch nur zu Feiertagen leisten kann. Das am häufigsten angebotene Gemüse ist je nach Jahreszeit grüne Bohnen (taze fasulye), weiße Bohnen ( Kuru fasuliye), Kartoffeln (patates), Auberginen (patlican), Tomaten (domates) und Paprika (biber). Vielfach wird dazu geeignetes Gemüse gefüllt (dolma) oder mit anderem Gemüse und Felischstückchen (gülvec) oder Hackfleisch (kryma) gedünstet.
Fleischgerichte werden aus Rind-, Kalb-, Lamm- und Hammelfleisch sowie Hühnerfleisch zubereitet. Schweinefleisch ist Muslime tabu. Ziegenfleisch gibt es nur auf dem Lande. Weit verbreitet sind die gebratenen Spieße und Fleischstückchen (sis kebabi) oder Hackfleischstückchen (köfte) und das am rotierenden, senkrechten Spieß gebratene Hammelfleisch (döner kebabi).
Wurst gibt es in der Türkei kaum mit Ausnahme der harten Knoblauchwurst
(sucuk) und einer Art Salami (salam).

Nachspeisen

Im Sommer werden zum Nachtisch je nach Saison vor allem Früchte angeboten, hauptsächlich Erdbeeren (cilek), grüne, unreife Pflaumen (yesilerik), Aprikosen (kayisi), Pfirsiche (seftali), Orangen (portakal), Feigen (incir), Birnen (armut), Weintrauben (üzüm), Wassermelonen (karpuz) und Zuckermelonen (kavun).

In der kälteren Jahreszeit isst man auch im Restaurant die Süßspeisen, die ansonsten im Kuchengeschäft (pastahane) verkauft werden. Die türkischen Süßspeisen (tali) sind sehr süß - am beliebtesten sind Baklava (Blätterteigstückchen), Tulumba (Spritzgebäck), Kadayif (überbackene Fadennudeln), Muhallebi (Pudding), Sütlac (Milchreis), Komposto (Kompott) und Dondurma (Eis).

Getränke

Das türkische Nationalgetränk ist Tee (cay), der am Schwarzen Meer angebaut wird und außer in Urlauberhotels immer in kleinen Gläschen serviert wird.
Der teurere türkische Kaffee wird nur in kleinen Tässchen, nach oder zwischen den Mahlzeiten getrunken und nie mit Milch verdünnt.

Im Sommer trinken Türken viel Ayran (mit Wasser verdünntes Joghurt) und im Winter Salep (ein heißes Getränk aus der Salep-Wurzel) und Boza (dickliches Getränk aus gegorener Hirse). Männer trinken zum Essen oft Raki (Anisschnaps), entweder pur oder mit Wasser vermischt. Milch (süt) trinkt man im allgemeinen heiß und gesüßt zum Frühstück. Bier (bira) ist fast überall erhältlich, die trockenen türkischen Weine (sarap) stehen den Weinen anderer südlicher Länder nicht nach.

Informationen Türkei

Zeit
In der Türkei gilt die osteuropäische Zeit (OEZ) und ist somit der mitteleuropäischen (MEZ) eine Stunde voraus.

Post/Telefon
Die Hauptpostämter sind an der schwarzen Aufschrift "PIT" auf gelben Hintergrund zu erkennen. Hier kann man auch Postsendungen aufgeben und Telefonkarten kaufen. Ein Luftpostbrief kann allerdings bis zu 2 Wochen unterwegs sein.
Münz- und Kartentelefone sind in der Türkei flächendeckend vorhanden, Telefaxgeräte finden Sie in Hotels und in den Hauptpostämtern. Zur Benutzung der Münztelefone sind spezielle Jetons nötig, die Sie, wie auch die Telefonkarten, in Zeitungsläden und Postämtern erhalten.

Die Landesvorwahl der Türkei ist 00 90. Die Vorwahlnummern in der Türkei gelten in der gesamten Provinz, bei Inlandsgesprächen wählt man eine 0 davor.
Handys funktionieren an der Küste und in den großen Städten.

Geld
Die Währungseinheit ist die türkische Lira. In vielen Badeorten der Türkei kann aber mit dem EURO bezahlt werden.

Taxi und öffentliche Verkehrsmittel
In der Regel sind Taxis in der Türkei günstig und zahlreich vorhanden. Taxis erkennt man an der gelben Lackierung und am Schild mit dem Aufdruck "Taksi". Die Taxis sind mit einem Taxameter ausgestattet. Sollte eine längere Fahrt geplant sein, ist es empfehlenswert vorher nach dem Preis zu fragen oder diesen auszuhandeln.

Noch preiswerter ist der "Dolmus", das sind in der Regel Kleinbusse (erkennbar an dem gelb-schwarz-karierten Band), und zwei feste Punkte anfahren. Hier gibt es aber keine festen Haltestellen, sie werden einfach mit ausgestreckter Hand angehalten.

Für lokale und regionale Busfahrten benötigt man ein "Bilet". Diesen Fahrschein kann man an den Bushaltestellen oder beim Busfahrer kaufen und entwerten.

Großstädte und auch kleine Orte sind durch ein gutes Schienennetz miteinander verbunden. Zuständig für die Fahrten ist die Türkische Staatsbahn (TCDD) Website: https://www.tcdd.gov.tr